Die CD „Akkordeonale Compositions“
„Ich spiele Akkordeon, weil es das tollste Instrument ist, das es überhaupt gibt!“ Mit diesen Worten beginnt ein Interview mit dem freundlichen Musiker Servais Haanen, der aus dem niederländischen Maastricht stammt und jetzt im pfälzischen Obrigheim zuhause ist.
Seit vielen Jahren ist er Schöpfer und Drahtzieher der „akkordeonale“: Jahr für Jahr lädt er eine Handvoll Musiker*innen ein, mit ihm auf Tournee zu gehen. Jedesmal besteht das Team der akkordeonale aus neuen, harmonikaspielenden Mitgliedern. Jetzt hat er aus den Kompositionen der letzten Jahre eine CD zusammengestellt.
Für diejenigen, die schon längst praktizierende akkordeonale-Fans sind, ist diese CD sicher ein angenehmes Wiederhören mit Musikstücken, die sie live gesehen haben, und die bisher allesamt nicht publiziert waren.
Für akkordeonale-Neulinge wie mich selbst – bisher hatte ich schon oft davon gehört, aber war noch bei keinem Konzert dabei – gibt es einen schönen Einblick in die Kompositionswelt von S. Haanen.
Der erste Eindruck: viel entspannte, freundliche Musik. Mit ihren ruhigen Kadenzen und suggestiven, manchmal minimalistischen Rhythmen steht sie in mancher Hinsicht in der Tradition des BalFolk.
„Après Soleil“ fasziniert mit einem doppelt ungeraden Walzertakt, der sich 3 – 2 – 3 – 4 zählt – das könnte eine verschmitzte Hommage an die Gruppe Parasol (=“Sonnenschirm“) sein, die ihre Fans mit immer neuen, „krumm“ gezählten Walzern beglückt. Einige Stücke – etwa „Wer wenn nicht wir“ von der Tournee 2015 – überraschen durch einen harmonikauntypischen, klassischen Rockmusik-Groove. Einige Balladen wieder verlassen die Tanzplattform und schwelgen in verliebten, fast impressionistischen Klängen.
Schön ist, dass Haanen bei jeder akkordeonale den Harmonikas andere Instrumente zugesellt. So stehen die Harmonikas im Dialog mal mit Schlagzeug oder Posaune, mal mit Harfe und Violine.
Fazit: Ein ruhiges, wärmendes, angenehmes Hörvergnügen!
Peter M. Haas
Interview mit S. Haanen auf YouTube https://youtu.be/nVtvj2-Wf5U |